Die Palliativmedizin lindert Leiden und verbessert die Lebensqualität schwerstkranker Menschen. Auf der Palliativstation im Marien Hospital Düsseldorf arbeiten hochspezialisierte Teams aus Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und Seelsorgern eng zusammen mit dem Ziel, die verbleibende Zeit der Patienten so angenehm und würdevoll wie möglich zu gestalten. Die spezialisierte Station im Pempelforter Krankenhaus mit onkologischem Schwerpunkt soll nun erweitert und noch wohnlicher gestaltet werden. Möglich macht dies eine großzügige Zuwendung in sechsstelliger Höhe für das Projekt „Palliativmedizin braucht Raum“.
Für das gesamte Marien Hospital und die Palliativstation im Besonderen bedankten sich Geschäftsführer Dr. Martin Meyer und Prof. Dr. Aristoteles Giagounidis, Chefarzt der Klinik für Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin: „Wir freuen uns sehr über diese außerordentlich großzügige Spende, die es uns ermöglichen wird, die Bettenkapazität der Palliativstation auszubauen.“ Stationsleiterin Claudia Feldbusch ergänzt: „Immer mehr Menschen benötigen eine qualitativ hochwertige Palliativversorgung. Wir möchten unsere Räumlichkeiten auch für Angehörige ausbauen und darüber hinaus auch wohnlicher gestalten. Wir haben Großes vor und Herr Beyen hilft uns dabei sehr. Die Spende bildet den Startschuss für den Ausbau.“
Der Düsseldorfer Jann Beyen lernte das Marien Hospital und die Palliativstation kennen, als bei seiner Lebensgefährtin im Sommer 2022 eine bösartige Tumorerkrankung diagnostiziert wurde. „Als sie dann vor einigen Monaten auf die Palliativstation verlegt wurde, war ich zutiefst berührt von der Herzlichkeit und liebevollen Zuwendung, die die Patienten auf dieser Station erfahren. Es war das erste Mal, dass ich Kontakt zur Palliativmedizin hatte. Auch der freundliche Umgang mit den Angehörigen ist eine große Hilfe in dieser schwierigen Zeit. Hilfreich für mich waren auch die ehrenamtlichen Hospiz-Mitarbeiterinnen, die eine Abwechslung im Tagesablauf darstellen und die Seelsorge, die regelmäßig auf die Station kommt.“ Palliativmedizin schließt nicht nur die Behandlung körperlicher Beschwerden ein, sondern auch die Bewältigung seelischer und sozialer Herausforderungen. Sie bietet einen ganzheitlichen Ansatz für verschiedene Phasen schwerer Krankheiten, unabhängig davon, ob der Patient eine Behandlung der Grunderkrankung fortsetzt oder nicht. „Der Schwerpunkt liegt darauf, die Lebensqualität zu verbessern, Symptome zu lindern und psychosoziale sowie spirituelle Bedürfnisse zu berücksichtigen“, erklärt Oberärztin Dr. Hanna Kubitz.
„Meine Lebensgefährtin und ich wurden während des gesamten Krankenhausaufenthaltes von den zuständigen Ärzten, Abteilungen und allen Mitarbeitern immer herzlich und freundlich betreut. Angefangen bei Chefärztin Frau Dr. Findt und ihrem Sekretariat, über Chefarzt Herr Prof. Giagounidis und seinen Mitarbeiterinnen bis zu der ambulanten Chemotherapie“, so Jann Beyen. „Ich möchte gerne auch noch die freundlichen Mitarbeiter am Empfang erwähnen und die Hilfsbereitschaft in der Physiotherapie.“ Die Spende sei eine Möglichkeit, dem Marien Hospital „Danke“ zu sagen. „Meine Herzensfreude ist, dass ich bei dem Projekt der Erweiterung mithelfen durfte.“ Die Krankengeschichte und große Hilfsbereitschaft bewegt das Krankenhaus sehr. „Bauliche und strukturelle Veränderungen sind oft nur mit der Unterstützung von Fördergeldern möglich, auf die wir auch weiterhin hoffen“, so Geschäftsführer Dr. Martin Meyer. „Die Spende von Herrn Beyen wird einen bedeutenden Beitrag dazu leisten, unsere Palliativstation zu verbessern und den Patienten sowie ihren Angehörigen ein würdevolles und unterstützendes Umfeld zu bieten. Begleitend haben wir einen Förderantrag gestellt, der uns auch eine aufwendige bauliche Erweiterung, wie beispielsweise Fenstervergrößerungen, ermöglichen könnte.“
Palliativstation am Marien Hospital – mehr als nur ein Ort der medizinischen Betreuung
Palliativmedizin wird oft mit dem Sterbeprozess assoziiert, jedoch ist sie nicht ausschließlich auf Patienten in der letzten Lebensphase beschränkt. Vielmehr bietet sie einen ganzheitlichen Ansatz in verschiedenen Phasen schwerer Krankheiten, unabhängig davon, ob der Patient eine Behandlung der Grunderkrankung fortsetzt oder nicht. Ziel ist es, belastende Symptome wie Schmerzen, Übelkeit, Atembeschwerden oder Schwäche effektiv zu behandeln, um auch Raum für andere wichtige Dinge zu schaffen. Eine solche ganzheitliche Betreuung stellt sicher, dass Patienten in allen Aspekten ihrer Erkrankung unterstützt werden – über die rein medizinische Dimension hinaus. Ein multiprofessionelles Team ermöglicht es Patienten, individuelle Wünsche und Bedürfnisse zu realisieren. Verschiedene Angebote, darunter Entspannungs- oder Aromatherapie, bieten nicht nur Ablenkung, sondern fördern auch eine bewusste Auseinandersetzung mit sich selbst und der Krankheit. Kunsttherapie, kleine Konzerte auf dem stationseigenen Klavier und Therapiehunde schaffen oft eine Möglichkeit, unbefangen mit der eigenen Situation und der der Angehörigen umzugehen. Das Team unterstützt die Patienten auf vielfältige Weise, so wurde im vergangenen Jahr sogar eine Hochzeitsfeier auf der Station gefeiert, bei der ein Patient seiner Partnerin das Jawort gab. Ein Pflegeazubi überraschte das Paar mit Stücken am Klavier. Ereignisse dieser Art zeigen: Die Palliativstation ist weit mehr als nur ein Ort der medizinischen Betreuung.
Aufgrund des hohen Investitionsbedarfs für die geplante Erweiterung wurde das Spendenprojekt „Palliativmedizin braucht Raum“ ins Leben gerufen. Jeder Beitrag, unabhängig von der Höhe, unterstützt die Schaffung dieses wichtigen „Raums“ und trägt dazu bei, mehr Lebensqualität für Patienten und ihre Angehörigen zu ermöglichen. Mehr über die Spendenmöglichkeiten und wie Sie dazu beitragen können, erfahren Sie auf der Webseite der Palliativstation unter www.marien-hospital.de/spendenprojektpalliativ
Foto: v.l.n.r.: Dr. Martin Meyer, Geschäftsführer Marien Hospital, Prof. Dr. Aristoteles Giagounidis, Chefarzt der Klinik für Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin, Jann Beyen, Dr. Hanna Kubitz, Oberärztin der Klinik für Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin, Claudia Feldbusch, Pflegerische Leitung der Palliativstation