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Ernährung und Krebs: Was Sie wissen sollten.

Die Diagnose Krebs stellt für jeden Betroffenen eine enorme Herausforderung dar. Neben der medizinischen Behandlung spielt auch die Ernährung eine entscheidende Rolle für das allgemeine Wohlbefinden und den Erfolg der […]

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Die Diagnose Krebs stellt für jeden Betroffenen eine enorme Herausforderung dar. Neben der medizinischen Behandlung spielt auch die Ernährung eine entscheidende Rolle für das allgemeine Wohlbefinden und den Erfolg der Therapie. Eine Krebstherapie kann jedoch Nebenwirkungen wie Gewichtsverlust, Übelkeit oder Appetitlosigkeit mit sich bringen, die es schwierig machen, eine ausgewogene Ernährung beizubehalten. In diesem Blogbeitrag möchten wir Ihnen einen Überblick über die Bedeutung der Ernährung während der Krebsbehandlung geben. Wir werden auf allgemeine Empfehlungen zur Ernährung sowie auf spezielle Herausforderungen eingehen, denen Sie bei einer Krebstherapie begegnen könnten. Außerdem erfahren Sie, wie unsere erfahrenen Ernährungsberater Ihnen dabei helfen können, diese Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.

Empfehlungen des World Cancer Research Fund

Der World Cancer Research Fund empfiehlt Folgendes für Krebspatientinnen und -patienten:

  • Versuchen Sie, ein gesundes Körpergewicht zu halten.
  • Betätigen Sie sich täglich körperlich.
  • Begrenzen Sie den Verzehr von kalorienreichen Lebensmitteln und vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke.
  • Setzen Sie auf eine überwiegend pflanzliche Ernährung.
  • Reduzieren Sie den Konsum von rotem Fleisch und meiden Sie verarbeitetes Fleisch (Wurst).
  • Trinken Sie wenig oder gar keinen Alkohol.
  • Begrenzen Sie Ihren Salzkonsum.
  • Achten Sie darauf, keine verdorbenen Lebensmittel zu essen.
  • Decken Sie Ihren Nährstoffbedarf durch eine ausgewogene Ernährung und nicht ausschließlich durch Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamintabletten.

Spezielle Ernährungspläne und ihre Wirksamkeit: Eine kritische Betrachtung

Laut einer Übersichtsstudie im Journal of Clinical Oncology gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Nachweise für die Effektivität spezieller Diäten bei Krebs. Einige Anbieter von sogenannten Krebsdiäten behaupten jedoch, dass bestimmte Ernährungsweisen dies erreichen können. Vorsicht vor zweifelhaften Angeboten: Es ist wichtig, skeptisch zu sein, wenn es um nicht wissenschaftlich belegte Ernährungsansätze geht. Oft werden solche Diäten als “Wundermittel” beworben, die jedoch nicht nur unwirksam sein können, sondern in einigen Fällen sogar schädlich sind.

Individuelle Ernährungsberatung:

Da jeder Krebspatient unterschiedliche Bedürfnisse und Herausforderungen hat, wird eine persönliche Ernährungsberatung durch qualifizierte Fachkräfte empfohlen. Diese sollte in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen und auf dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung basieren.

Wechselwirkungen mit Medikamenten:

Bevor Sie eine spezielle Diät beginnen, sollten Sie unbedingt Rücksprache mit Ihrem Arzt halten, da einige Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel Wechselwirkungen mit Krebsmedikamenten haben können.

Wichtiger Hinweis:

Alle ernährungsbezogenen Strategien sollten immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt und einem qualifizierten Ernährungsberater erfolgen, um sicherzustellen, dass sie den individuellen Bedürfnissen und der medizinischen Situation gerecht werden.

Ursachen für ungewollten Gewichtsverlust und praktische Ratschläge

Während einer Krebstherapie kommt es oft zu ungewolltem Gewichtsverlust, der verschiedene Gründe haben kann. Es ist wichtig, die Ursache für das Abnehmen herauszufinden, um das Problem gezielt anzugehen. Mögliche Gründe für den Gewichtsverlust können sein:

  • Der Tumor beeinflusst den Stoffwechsel oder behindert die normale Verdauung der Nahrung. Empfehlung: Es kann hilfreich sein, sich von einem Ernährungsberater beraten zu lassen, um einen individuellen Ernährungsplan zu erstellen, der den veränderten Stoffwechselbedingungen Rechnung trägt.
  • Nebenwirkungen der Chemotherapie und/oder Strahlentherapie können unerwünschten Gewichtsverlust verursachen. Empfehlung: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Medikamente oder Therapieoptionen, die dazu beitragen können, die Nebenwirkungen zu minimieren.
  • Der psychische Zustand kann unter Belastung leiden und den Appetit beeinflussen. Empfehlung: Psychologische Unterstützung oder Entspannungstechniken können dabei helfen, mit dem emotionalen Stress umzugehen und den Appetit zu verbessern
  • Schmerzen können ebenfalls zu Gewichtsverlust führen.Empfehlung: Eine effektive Schmerzkontrolle ist entscheidend. Ihr Arzt kann Ihnen geeignete Schmerzmittel oder alternative Therapiemethoden empfehlen.

Wenn ein Teil des Verdauungsorgans entfernt wurde oder ganz entfernt werden musste, ist eine spezialisierte Ernährungsberatung unerlässlich, um sicherzustellen, dass Sie alle notwendigen Nährstoffe erhalten.

Wichtiger Hinweis: Alle genannten Empfehlungen sollten in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt und einem qualifizierten Ernährungsberater umgesetzt werden.

Eine gesunde Ernährung kann die Krebstherapie unterstützen

Tumorzellen haben oft einen anderen Stoffwechsel als gesunde Körperzellen. Daher kann eine metabolisch angepasste Ernährung helfen, den Tumorzellen gezielt Nährstoffe zu entziehen, die sie für ihr Wachstum benötigen. Es gibt Forschungen, die untersuchen, ob diese Art der Ernährung dazu beitragen kann, den Gewichtsverlust bei Menschen mit Krebs zu stoppen. Allerdings gibt es bisher nicht genügend Ergebnisse, um eine allgemeine Empfehlung auszusprechen. Es ist wichtig zu beachten, dass Ernährungsstrategien immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt und einem qualifizierten Ernährungsberater erfolgen sollten.

Bei einer Krebserkrankung kann sich der Stoffwechsel so verändern, dass Tumorzellen einen erhöhten Bedarf an Glukose (Traubenzucker) haben. Daher sollte dies bei der Planung der Ernährung berücksichtigt werden, um das Wachstum des Tumors nicht zusätzlich zu fördern. Einige Studien deuten darauf hin, dass eine Ernährung mit einem höheren Anteil an Fett und Eiweiß möglicherweise besser geeignet sein könnte als eine normale Ernährung. Diese Studien zeigen, dass die Patienten ihr Körpergewicht und ihre Muskelmasse besser erhalten konnten. Deshalb wird empfohlen, täglich 1,2 bis 2 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht aufzunehmen. Mindestens die Hälfte der Energie sollte aus Fetten stammen.

Für weitere Informationen und Unterstützung steht Ihnen die Deutsche Krebshilfe zur Verfügung. Sie bietet Hilfe, Unterstützung sowie Beratungs- und Informationsangebote für Menschen mit Krebs und ihre Angehörigen.

In unserem Netzwerk bieten wir spezialisierte Ernährungsberatungen an, die individuell auf Ihre Krebsbehandlung zugeschnitten sind. Unsere Experten arbeiten eng mit Ihnen zusammen, um Ihre Bedürfnisse und Herausforderungen zu verstehen. Unser Hauptziel besteht darin, Ihnen eine individuell auf Sie zugeschnittene Ernährungsstrategie anzubieten, die Ihre Behandlung bestmöglich unterstützt.