Mal sticht es, mal pocht es, mal drückt es – Kopfschmerzen kommen in unterschiedlichen Ausprägungen zum Vorschein und sind weit verbreitet. In Deutschland leiden circa 54 Millionen Menschen, also rund 70 Prozent der Bevölkerung unter Kopfschmerzen. Dabei sind Frauen über alle Altersgruppen hinweg sowohl häufiger von Migräne als auch von Spannungskopfschmerzen betroffen als Männer.
Nicht immer ist Schmerz eine Reaktion oder Warnfunktion auf beispielsweise eine Wunde, Verletzung oder Entzündung. Schmerz kann auch eine eigenständige Erkrankung ohne körperliche Ursachen sein und ohne eine Behandlung oft chronisch werden. Besonders sichtbar wird die Relevanz von Kopfschmerzerkrankungen bei Betrachtung der Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen und ihren Angehörigen. Kopfschmerzattacken schränken bei vielen die Funktionsfähigkeit im Alltag stark ein. Sie sind gemindert leistungsfähig im Beruf, nehmen ihre Sozialkontakte eingeschränkt wahr, verzichten auf Freizeitaktivitäten und es kann zu Begünstigungen von Begleiterkrankungen wie Depressionen oder Schlafstörungen führen.
Im Zentrum für Schmerzmedizin im St. Vinzenz-Krankenhaus verstehen wir, dass Kopfschmerzen für viele Menschen eine erhebliche Belastung darstellen. Aus diesem Grund möchten wir den heutigen Weltkopfschmerztag dazu nutzen, um nicht nur auf die Prävalenz von Kopfschmerzen aufmerksam zu machen, sondern auch auf die Ressourcen, die wir zur Verfügung stellen, um Betroffenen zu helfen.
Individuelle Behandlungsansätze im Zentrum für Schmerzmedizin
Das Zentrum wurde bereits von 30 Jahren als erstes seiner Art in Deutschland gegründet – das heute noch aktuelle Behandlungsziel ist die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen sowie die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit und die Förderung der aktiven Schmerzbewältigung durch genaue Informationen über die Erkrankung. Denn etwa jeder 10. Mensch leidet unter Schmerzen, die mit einer deutlichen Beeinträchtigung in allen Lebensbereichen und einem Wechselspiel zwischen körperlichen, seelischen und sozialen Faktoren einhergehen.
Das Team unter der Leitung von Frau Dr. med. Sandra Blenk ist darauf spezialisiert, Kopfschmerzen zu diagnostizieren und individuell zugeschnittene Behandlungspläne zu erstellen. Darüber hinaus bietet das Zentrum eine Kopfschmerzgruppe an, in der Betroffene Unterstützung und Austausch finden können. Ziele der Behandlung stellen die Reduktion der Häufigkeit sowie Schwere der Kopfschmerzen, eine Verbesserung der Schmerzbewältigung, die Verminderung kopfschmerzbedingter Beeinträchtigungen im Sinne einer Verbesserung der Lebensqualität und des Funktionsniveaus dar. Auch die Reduktion bzw. Optimierung des Schmerzmittelgebrauchs spielt häufig eine Rolle. Die Gruppe dient außerdem nicht nur der therapeutischen Unterstützung, sondern auch der gemeinsamen Bewältigung von Herausforderungen im Alltag.
Das Zentrum biete eine breite Palette von Behandlungsmöglichkeiten an, von medikamentösen Therapien bis hin zu nicht-medikamentösen Ansätzen wie Physiotherapie und Lebensstiländerungen. Die Schmerztherapie ist multimodal.