Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört zu den aggressivsten Krebserkrankungen. Eine frühzeitige Diagnose und schnelle Behandlung sind entscheidend für die Überlebenschancen der Patienten. Nur etwa 15 bis 20 Prozent der Betroffenen können chirurgisch behandelt werden. Im Marien Hospital Düsseldorf, das auf onkologische Erkrankungen spezialisiert ist, wurde nun zum dritten Mal in diesem Jahr ein Bauchspeicheldrüsentumor mittels des OP-Roboters Da Vinci entfernt.
Bauchspeicheldrüsenkrebs wird aufgrund unspezifischer Symptome und später Diagnosen oft erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt. Die Bauchspeicheldrüse liegt tief im Bauchraum und ist sowohl für die Verdauung als auch für die Regulierung des Blutzuckerspiegels verantwortlich. Frühe Tumore verursachen häufig keine spezifischen Symptome, was zu einer verzögerten Diagnose führt. Zudem erschweren die Nähe zu wichtigen Blutgefäßen sowie zu Darm, Magen und Leber die chirurgische Entfernung des Tumors. „All diese Faktoren machen Pankreastumore so gefährlich“, erklärt Dr. Konstantinos Zarras, Chefarzt der Klinik für Viszeral-, Minimalinvasive und Onkologische Chirurgie. „Präzise chirurgische Eingriffe sind entscheidend, um die Prognosen der Patienten zu verbessern.“
Um diese präzisen Eingriffe zu ermöglichen, setzt das Marien Hospital Düsseldorf auf modernste Technologie: den Da Vinci OP-Roboter. Das Zentrum für Interdisziplinäre Robotische Operationen (ZIRO) hat in den letzten fünf Jahren über 1.500 Operationen mit diesem System durchgeführt, die Mehrheit davon Tumoreingriffe. Bereits zum dritten Mal wurde nun in diesem Jahr ein Patient mit Pankreastumor robotisch operiert. „Ein großer Bauchschnitt ist bei einer Operation der Bauchspeicheldrüse meist Standard. Mit dem Da Vinci können wir bei ausgesuchten Patienten darauf verzichten“, so Dr. Zarras. Der OP-Roboter unterstützt die Chirurgen dabei, unter einer bis zu 10-fach vergrößerten Darstellung durch kleine OP-Zugänge millimetergenau zu operieren. Diese Technik ermöglicht eine hohe Präzision durch das Zusammenspiel von Mensch und Maschine, hochauflösende 3D-Bilder, abwinkelbare Instrumente und die vier vom Chirurgen gesteuerten Arme des Roboters. Für die Patienten bedeutet dies eine Schonung der umliegenden Strukturen, schnellere Heilung, weniger Schmerzen und einen kürzeren Krankenhausaufenthalt.
Die Klinik für Viszeral-, Minimalinvasive und Onkologische Chirurgie am Marien Hospital Düsseldorf ist eine von wenigen Kliniken in der Region, die den Da Vinci OP-Roboter auch in der Viszeralchirurgie einsetzt. Die erfolgreiche Anwendung der roboter-assistierten Chirurgie bei Bauchspeicheldrüsentumoren unterstreicht die Vorteile dieser Technologie in der modernen Medizin und zeigt, wie sie die Präzision und Effizienz chirurgischer Eingriffe weiter verbessert.