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Prostatakrebs: Früherkennung, Diagnose, Behandlungsoptionen

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern und die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache. Weltweit gibt es jährlich über 1,1 Millionen Neudiagnosen und 68.579 Fälle allein in Deutschland (Stand: Jahr 2019). Oft […]

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Prostatakrebs, blaue Schleife in Hand

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern und die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache. Weltweit gibt es jährlich über 1,1 Millionen Neudiagnosen und 68.579 Fälle allein in Deutschland (Stand: Jahr 2019). Oft entwickeln sich die bösartigen Tumore der Vorsteherdrüse unbemerkt. Unser Team aus der Klinik für Urologie, Uro-Onkologie und Kinderonkologie hat die wichtigsten Fakten zum Prostatakrebs zusammengefasst und gibt Tipps zur Vorbeugung und Behandlung.

Überlebensraten und Risikofaktoren

Die relative Überlebensrate bei Prostatakrebs liegt bei 88% über einen Zeitraum von zehn Jahren. Das Risiko, an dieser Krebsart zu erkranken, steigt mit dem Alter; die meisten Diagnosen erfolgen im Durchschnittsalter von 72 Jahren. Zusätzlich ist das Risiko erhöht, wenn direkte Verwandte wie der Bruder, der Vater oder Onkel väterlicherseits Prostatakrebs haben oder hatten. Im Frühstadium der Erkrankung gibt es in der Regel keine Warnsignale. Zu Symptomen wie Störungen beim Wasserlassen kommt es erst, wenn der Tumor bereits weit fortgeschritten ist.

Früherkennung: Ein Schlüssel zum Erfolg

PSA-Test zur Prostatakrebs-Früherkennung
Der PSA-Test ist die empfindlichste Methode zur Früherkennung von Prostatakrebs. Alle Männer ab dem 45. Lebensjahr können an der Krebsvorsorge teilnehmen und ihren PSA-Wert im Blut bestimmen lassen. Männer mit familiärer Vorbelastung können die Untersuchung bereits ab dem 40. Lebensjahr vornehmen.

Weitere Methoden der Früherkennung:
• Digitale Rektaluntersuchung (DRU): Ein einfacher Test, bei dem der Arzt die Prostata abtastet.
• Transrektaler Ultraschall (TRUS): Bietet detaillierte Bilder der Prostata.
• Stanzbiopsie: Gewebeprobenentnahme für eine genaue Diagnose.

Lebensstil und Prävention

Ein gesunder Lebensstil kann das Krebsrisiko senken. Bewegung und ausgewogene Ernährung können das allgemeine Krebsrisiko um bis zu 30% reduzieren. Weitere Faktoren wie Normalgewicht, mäßiger Alkoholkonsum und Nichtrauchen tragen ebenfalls zur Prostatagesundheit bei.

Behandlungsoptionen

Seed-Brachytherapie
Bei der Seed-Brachytherapie wird der Tumor von innen bestrahlt. Dafür werden kleine radioaktive Metallstifte, Seeds genannt, in der Prostata platziert. Diese Behandlungsform wird auch als Low-Dose-Rate-Brachytherapie (LDR) bezeichnet.

Innovative Behandlungsmethoden: da Vinci-System
In unserem ZIRO, Zentrum für interdisziplinäre robotische Operation, operieren wir seit einigen Jahren minimalinvasiv mit dem da Vinci-System. Damit erreichen wir hervorragende Ergebnisse des Kontinenzerhalts und der Potenzschonung. Diese Methode ermöglicht eine präzisere Operation und kann die Erholungszeit nach dem Eingriff verkürzen.

Weitere Behandlungsoptionen
• Radikale Prostatektomie: Vollständige Entfernung der Prostata.
• Strahlentherapie: Verschiedene Methoden der Bestrahlung.
• Active Surveillance: Aktive Überwachung ohne unmittelbare Behandlung.

Nachsorge und Lebensqualität

Nach der Diagnose und Behandlung von Prostatakrebs ist eine ganzheitliche Nachsorge unerlässlich. Dazu gehören regelmäßige ärztliche Kontrollen und diagnostische Tests, um ein mögliches Rezidiv frühzeitig zu erkennen. Nebenwirkungen wie Inkontinenz und erektile Dysfunktion können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und sollten daher offen mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Die emotionale Belastung, die mit der Diagnose und Behandlung einhergeht, kann durch professionelle psychologische Unterstützung gemindert werden. Darüber hinaus bieten Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen wertvolle Hilfe bei der sozialen und beruflichen Reintegration. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität können das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität nach der Behandlung verbessern. Fragen zur Familienplanung, insbesondere im Hinblick auf die Fertilität, sollten vor Beginn der Behandlung mit dem medizinischen Team geklärt werden.

Die Diagnose, Behandlung und Nachsorge von Prostatakrebs erfordern eine multidisziplinäre Herangehensweise und eine enge Zusammenarbeit zwischen Patient
und medizinischem Team. Die Diagnose, Behandlung und Nachsorge von Prostatakrebs sind komplexe Prozesse, die eine individuelle und ganzheitliche medizinische Betreuung erfordern. In unserer Klinik für Urologie, Uro-Onkologie und Kinderonkologie bieten wir eine umfassende Versorgung, die von modernsten Diagnostikverfahren bis hin zu innovativen Behandlungsmethoden reicht. Durch enge Kommunikation und Zusammenarbeit mit unseren Experten können Patienten fundierte Entscheidungen treffen und so die bestmögliche Therapie für ihre individuelle Situation erhalten.