Durch ein innovatives Endoskopieverfahren mit umfassender Vor- und Nachsorge entsteht eine neue Behandlung für Diabetes-Patienten. Es wird nun deutschlandweit zum ersten Mal in Düsseldorf vorgestellt.
Eine Behandlung von Diabetes Typ-2 ist individuell, vielfältig und oft langwierig. Rund 10 Prozent der Bevölkerung in Deutschland leidet unter der chronischen Stoffwechselerkrankung, die sich weltweit stark verbreitet, und hat in Folge dessen erhöhte Blutzuckerwerte. Eine erbliche Veranlagung, schlechte Ernährung oder Bewegungsmangel können Gründe für die Insulinresistenz im Körper sein, die unbehandelt unter anderem zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen kann. Düsseldorfer Ärzte stellen nun beim Endoskopie Symposium am 3. Februar mit einer Live-OP erstmals in Deutschland ein neuartiges Verfahren vor, das Diabetes-Patientinnen und Patienten eine neue Chance bieten kann.
Das DMR (Duodenal Mucosal Resurfacing)-Verfahren, auch Revita genannt, ist eine endoskopische Methode, die die Schleimhaut des Zwölffingerdarms durch Hitze reduziert. Denn der erste Abschnitt des Dünndarms hat vor allem eine Aufgabe: Hier wird die Nahrung mit Magensaft und anderen Verdauungsenzymen vermischt und in einzelne Bestandteile zerlegt, um vom Körper ideal verwertet zu werden. Ist die Schleimhaut, bedingt zum Beispiel durch schlechte Ernährung, jedoch dicker als üblich, werden Darmhormone nur reduziert ausgeschüttet und Diabetes Typ-2 kann entstehen.
Durch das neue Revita-Verfahren wird deutlich: Der wie bei einer Magenspiegelung endoskopisch eingeführte Ballon, mit heißem Wasser gefüllt, verödet die verdickte Darmschleimhaut und sorgt dadurch nach wenigen Tagen für eine wieder normalisierte Funktion, also eine normale Ausschüttung der Stoffwechselhormone. So ist der Eingriff, der mit einer kurzen Sedierung rund 30 Minuten dauert, aber nur die Grundlage für die weitere Behandlung – und bei der ist eine Änderung des Lebensstils der Patienten essentiell. Für diese umfassende Vor- und Nachbetreuung ist in Düsseldorf Prof. Dr. med. Stephan Martin verantwortlich, Chefarzt für Diabetologie, Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD), und Direktor des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrums. „Erfolgsversprechend ist die Behandlung nur, wenn es ein Zusammenspiel zwischen Gastroenterologen und Diabetologen gibt. Unsere Betreuung beginnt schon vor dem Eingriff“, erklärt Stephan Martin. So kommt auch nicht jeder seiner Patienten für das Verfahren in Frage: „Nach dem Eingriff ist eine Ernährungsumstellung unumgänglich, damit das neue Darmgewebe auch auf Dauer gesund bleibt, der Blutzuckerwert gesenkt wird und Medikamente reduziert oder sogar abgesetzt werden können. Auch erhöhte Leberwerte oder die sogenannte Fettleber verbessern sich deutlich.“
Die Kombination aus Lebens- und Nahrungsumstellung und endoskopischem Eingriff als „Starthilfe“ für ein insgesamt gesünderes Leben, ist eine vielversprechende neue Behandlung für Typ-2-Diabetiker. Das Verfahren, dessen Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, wird beim 25. Internationalen Endoskopie-Symposium am 3. Februar in Düsseldorf von PD Dr. med. Torsten Beyna, Chefarzt der Medizinischen Klinik des EVK Düsseldorf, vorgestellt. Die Live-OP findet in der dortigen Endoskopischen Abteilung statt. Die Behandlung wird demnächst in Düsseldorf, Freiburg und München angeboten und wissenschaftlich begleitet.
Haben Sie Interesse an dem DMR-Verfahren? Kontaktieren Sie uns gerne:
Westedeutsches Diabetes- und Gesundheitszentrum
Hohensandweg 37
40591 Düsseldorf
Telefon: 0178 8284 907
E-Mail: DMR@wdgz.de