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Sport bei Brustkrebs: Ein Weg zu mehr Lebensqualität und Gesundheit

Anlässlich des Brustkrebsmonats Pinktober möchten wir ein Augenmerk auf einen oft vernachlässigten, aber entscheidenden Aspekt der Brustkrebsbehandlung legen: die Rolle von Sport und Bewegung. Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei […]

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Sportmatte, Hanteln, Turnschuhe

Anlässlich des Brustkrebsmonats Pinktober möchten wir ein Augenmerk auf einen oft vernachlässigten, aber entscheidenden Aspekt der Brustkrebsbehandlung legen: die Rolle von Sport und Bewegung.

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Aktuelle Statistiken zeigen, dass etwa jede achte Frau im Laufe ihres Lebens mit dieser Diagnose konfrontiert wird. Die Behandlung ist in der Regel eine Kombination aus Operation, Chemotherapie und/oder Strahlentherapie, die den Körper stark beanspruchen kann.

Die Bedeutung von Sport und Bewegung

In diesem Kontext gewinnt die Rolle von Sport und Bewegung zunehmend an Bedeutung. Wissenschaftliche Studien belegen, dass ein moderates Ausdauertraining nicht nur das Risiko einer Brustkrebserkrankung senken kann, sondern auch das progressionsfreie Überleben nach einer Diagnose verlängert. Die Deutsche Krebshilfe empfiehlt einen Trainingsumfang von mindestens 150 bis 180 Minuten pro Woche. Diese Trainingszeit kann flexibel gestaltet werden, beispielsweise in drei Einheiten zu je 60 Minuten oder sechs Einheiten zu je 30 Minuten. „Die Integration von Sport in den Therapieplan ist sehr empfehlenswert. Viele unserer Patientinnen kämpfen mit dem Fatigue-Syndrom, einer Form chronischer Müdigkeit und Erschöpfung. Unsere Erfahrungen zeigen, dass gezielte Bewegung hier eine signifikante Verbesserung bewirken kann“, so Dr. med. Susanne Findt, Leiterin des Brustkrebszentrums Marien Hospital.

Hormonelle und biochemische Mechanismen

Sportliche Betätigung hat einen direkten Einfluss auf hormonelle und biochemische Prozesse im Körper. Die Konzentration von Östrogenen und des Insulin-Wachstumsfaktors (IGF) im Blut wird reduziert, was das Risiko für hormonempfindliche Tumorzellen minimiert. Darüber hinaus fördert Sport die Ausschüttung von Endorphinen, die das Immunsystem stärken.

Sport als soziales und psychologisches Instrument

Sportliche Betätigung in der Gruppe kann die soziale Isolation durchbrechen, die viele Patientinnen nach einer Krebsdiagnose erleben. Die gemeinsame Aktivität fördert ein Gemeinschaftsgefühl und wirkt wie eine Selbsthilfegruppe, die positive Energie und Selbstvertrauen freisetzt.

Praktische Empfehlungen

Outdoor-Ausdauersportarten wie Walken, Laufen oder Radfahren sind besonders empfehlenswert. Die Intensität sollte individuell angepasst und idealerweise mit einer Pulsuhr überwacht werden. Fachgesellschaften empfehlen mindestens 30 Minuten schnelles Gehen, Joggen oder Fahrradfahren, Schwimmen etc. an mindestens fünf Tagen in der Woche. Vor Beginn eines Sportprogramms ist eine Rücksprache mit dem Arzt unerlässlich, insbesondere wenn neben der Brustkrebserkrankung schwere Vorerkrankungen vorliegen.

Fazit

Sport ist ein unverzichtbarer Bestandteil in der Prävention und Therapie von Brustkrebs. Er fördert sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit und kann die Lebensqualität signifikant steigern. Zukünftige Forschungen könnten weitere Einblicke in die genauen Mechanismen bieten, durch die Sport bei der Behandlung von Brustkrebs hilfreich ist.