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Gesunde Ernährung für die Vorbeugung und Bewältigung von Darmkrebs

Darmkrebs ist eine ernste Erkrankung, die oft durch eine Kombination von genetischen Faktoren, Lebensstil und Umweltfaktoren beeinflusst wird. Darmkrebs gehört dabei zu den häufigsten Krebserkrankungen, auch immer mehr jüngere Menschen […]

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Das Symbol eines Darms neben einem Foto von gesunder Nahrung.

Darmkrebs ist eine ernste Erkrankung, die oft durch eine Kombination von genetischen Faktoren, Lebensstil und Umweltfaktoren beeinflusst wird. Darmkrebs gehört dabei zu den häufigsten Krebserkrankungen, auch immer mehr jüngere Menschen sterben an den Folgen. Durch eine Vorsorgeuntersuchung, die Darmspiegelung, können die langsam wachsenden und zuerst harmlosen Vorstufen allerdings entdeckt und zielführend behandelt werden. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bieten bei keinem anderen Krebs eine so große Chance und sind entscheidend, um Darmkrebs frühzeitig zu entdecken und in zertifizierten Zentren, wie im Marien Hospital Düsseldorf, zu behandeln. Männer ab 50 und Frauen ab 55 Jahren können alle zehn Jahre eine Vorsorgekoloskopie wahrnehmen, die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle, um den Körper gesund zu erhalten und wirkt als Kraftspender bei Erkrankungen. Sie gibt dem Körper die nötige Energie und Widerstandsfähigkeit, um anstrengende Behandlungen wie eine Chemotherapie durchzustehen. Laut einer aktuellen Studie der Universität Mailand, erschienen im Fachjournal „Annals of Oncology“, erkranken und sterben immer mehr Menschen unter 49 Jahren an Darmkrebs, was unter anderem an ihrem ungesunden Lebensstil liegt. Mehr darüber erfahren Sie hier. Diese Tatsache unterstreicht die wichtige Rolle einer gesunden, darmkrebsfreundlichen Ernährung.

Die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung während der Behandlung

Grundsätzlich gibt es keine einheitliche Krebsdiät und auch keine allgemeingültigen Empfehlungen für Darmkrebspatienten. Entscheidend sind immer die individuellen Therapiebedingungen. Gezielte Ernährungs-Tipps müssen sich auf den betroffenen Darmabschnitt, eventuelle Beschwerden und natürlich auch immer auf den Ernährungszustand, das Wohlbefinden und die familiären Ernährungsgewohnheiten beziehen. Ziel der Ernährung während der Tumortherapie ist, das Gewicht zu stabilisieren und es soll schmecken. Bedingt durch Chemotherapie und Bestrahlung spielen hier oft Symptome wie Übelkeit, Geschmacksveränderungen, Schmerzen und damit einhergehende Appetitlosigkeit eine Rolle. Bestimmte Krebsbehandlungen wie Chemotherapie können den Appetit beeinflussen und zu Gewichtsverlust führen. In solchen Fällen ist es wichtig, auf eine Ernährung zu achten, die ausreichend Nährstoffe liefert, um den Körper stark und widerstandsfähig zu halten. Proteinreiche Lebensmittel wie mageres Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte und Milchprodukte können dabei helfen, die Muskelmasse zu erhalten und den Heilungsprozess zu unterstützen.

Empfehlungen für eine darmkrebsfreundliche Ernährung

  • Orientieren Sie sich an einer mediterranen, antientzündlichen Ernährung: viel Gemüse, zuckerarmes Obst, ballaststoffreiche Getreideprodukte und Hülsenfrüchte, wenig tierische Produkte, gerne Fisch
  • Essen Sie viele Ballaststoffe: Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse.
  • Begrenzen Sie den Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch, lieber Geflügelfleisch und Fisch
  • Quarkspeisen und Eiergerichte sind eine gute Alternative zu Fleisch
  • Essen Sie eine Vielzahl von Obst und Gemüse in unterschiedlichen Farben, um eine Vielzahl von Vitaminen und Mineralstoffen zu erhalten.
  • Trinken Sie ausreichend Wasser, um die Verdauung zu unterstützen und den Körper hydratisiert zu halten.
  • Reduzieren Sie den Konsum von Alkohol und vermeiden Sie Tabakprodukte.

Bei Patienten, die an Appetitlosigkeit leiden, können folgende Tipps helfen:

  • Weniger ist mehr: keine zu großen Mahlzeiten
  • Das Auge isst mit: Mahlzeiten appetitlich anrichten
  • Öfter ist besser: lieber fünf kleine als zwei große Mahlzeiten
  • Nichts vorschreiben: Wünsche des Erkrankten berücksichtigen

Bei ungewolltem Gewichtsverlust:

Onkologische Patienten verlieren krankheitsbedingt häufig ungewollt an Gewicht und an Muskelmasse, was den Verlauf der Behandlung und Prognose negativ beeinflussen kann. Medizinische Trinknahrung ist ein effektives Mittel um einer Gewichtsabnahme entgegen zu wirken. Auch eine Energieanreicherung der Speisen kann sinnvoll sein, zum Beispiel durch ein geschmacksneutrales Maltodextrin-Pulver.

Allgemein ist zu sagen, dass jeder Patient mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen hat, die sich zudem je nach der Behandlungsphase ändern. Ebenso individuell und schrittweise muss deswegen die Ernährung an die jeweilige Situation angepasst werden. Vom Beginn der Krebstherapie an ist eine begleitende Ernährungsberatung sinnvoll und hilfreich, um Nebenwirkungen der Behandlung zu minimieren und Mangelernährung zu vermeiden. Die Ernährungsberatung ist ein obligatorischer Teil unseres Darmkrebszentrums. Jeder Patient, der in diesem Zentrum in Behandlung ist, bekommt ein Ernährungskonsil unserer Ernährungsexpertinnen. Diese kümmern sich um einen geeigneten Speiseplan und helfen auch bei üblichen Begleiterscheinungen des Darmkrebses wie Durchfall, Blähungen und Verstopfung.

Eine gesunde Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Darmkrebs und kann auch während der Behandlung dazu beitragen, die Gesundheit und das Wohlbefinden zu unterstützen. Indem wir bewusste Entscheidungen treffen, was wir essen und eine Ernährung wählen, die reich an Ballaststoffen, Obst, Gemüse und Proteinen ist, können wir einen positiven Einfluss auf unser Risiko für Darmkrebs haben und die Gesundheit unseres Darms fördern.