Die Angina Pectoris (lat. für „enge Brust“) ist eine relativ weit verbreitete aber doch recht unbekannte Erkrankung des Herzens. Sie äußert sich vor allem durch anfallartige Schmerzen im Brustkorb, welche durch Verengungen der Koronararterien herbeigeführt werden. Die Schmerzen können in den Arm, Kiefer, Nacken, Hals, Schulter oder auch in den Oberbauch ausstrahlen.
Meistens dauern die Schmerzen nur während der Anstrengung an und lassen nach einigen Minuten nach. Bei fortgeschrittener Herzkrankheit kann der Schmerz auch längere Zeit anhalten oder bereits einsetzen, wenn man ruht. Eine Angina Pectoris ist oft das erste spürbare Anzeichen einer koronaren Herzkrankheit. Wenn die Blutgefäße „verkalken“, die den Herzmuskel versorgen, bilden sich Engstellen, die den Blutfluss behindern. Meist fällt dies erst auf, wenn das Herz mehr Blut und Sauerstoff benötigt, etwa bei körperlicher Anstrengung. Deswegen lassen die Schmerzen und das Engegefühl wieder nach, wenn der Körper zur Ruhe kommt. Man spricht dann von einer „stabilen Angina Pectoris“.
Treten die Brustschmerzen schon im Ruhezustand auf, dann handelt es sich um eine „instabile Angina Pectoris“. Dann hat sich meist ein Blutgerinnsel gebildet, dass das Gefäß fast ganz verstopft. Dadurch kann es zu einer Schädigung des Herzmuskels kommen. Bei einer stabilen Angina Pectoris können Medikamente wie Betablocker die Beschwerden lindern.
Neues Therapiekonzept für Patienten mit Gefäßerkrankungen
Die Ärzte in der Klinik für Kardiologie, Rhythmologie und konservativer Intensivmedizin im Augusta-Krankenhaus nutzen für die Behandlung noch etwas ganz Anderes: die sogenannte „Herzhose“!
Diese ermöglicht ein standardisiertes, passives Gefäßtraining, welches die Selbstheilungskräfte aktiviert und zur Bildung von funktionstüchtigem Kollateral führt. Dabei werden aufblasbare Manschetten um die Beine gelegt. Das Ganze wird mit dem Herzschlag synchronisiert und mit einem EKG kontrolliert. Ein Gefäßtachometer ermöglicht außerdem die Beurteilung des Gefäßzustandes. So kann die Angina Pectoris stabilisiert werden, heilbar ist sie jedoch auch dadurch nicht.