Prof Stephan Martin, Chefarzt und Leiter des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrums (WDGZ) in Düsseldorf, einer Einrichtung des VKKD | Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf, präsentiert bei der Jahrestagung der Deutschen Diabetesgesellschaft in dieser Woche bemerkenswerte Studienergebnisse.
Zum einen geht es um das Wissen von Schülerinnen und Schülern zum Thema „Diabetes“, zum anderen um eine Brotstudie, die zeigt, wie Brot beim Abnehmen helfen kann.
Wenn es um klassische Diätempfehlungen geht, ist eines klar: Brot, das heißt Kohlenhydrate, steht auf dem Index. Die gemeinsame Brotstudie des Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrums und der Düsseldorfer Bäckerei Hinkel offenbart, dass Brot nicht gleich Brot ist – und Brot durchaus zum Abnehmen taugt.
Voraussetzung: „Das Brot muss kohlenhydratarm sein, darf also nicht zu Insulinausschlägen nach der Mahlzeit führen“, sagt Chefarzt Stephan Martin. Diese Studie ist weltweit die erste Untersuchung, bei der unterschiedliche Brotsorten und ihr Effekt auf die Gewichtsentwicklung systematisch betrachtet wurden.
„Kohlenhydratarmes Brot kann sogar eine Gewichtsabnahme auslösen“, sagt Martin, der damit zentrale Erkenntnisse aus seiner Forschung bestätigt sieht. „Bei gesunder Ernährung und dem Wunsch, Gewicht zu verlieren, steht nicht wie lange behauptet das Thema Fett im Mittelpunkt, und auch auf Brot muss niemand verzichten“, sagt Martin. Er hat bereits in seinem Buch „Wie Insulin uns alle dick oder schlank macht“ formuliert, dass Personen mit dem Wunsch, Gewicht zu reduzieren, besser Produkte meiden, die einen Insulin-Anstieg auslösen.
In einer weiteren Studie des WDGZ, die Prof. Martin in Berlin vorstellt, geht es um die Gesundheitskompetenz von Schülerinnen und Schülern zwischen der siebten und zwölften Jahrgangsstufe – genauer gesagt um ihr Wissen über Diabetes und Ursachen von Herzinfarkten. „Die Ergebnisse sind erschreckend“, sagt Martin. Insbesondere die Tatsache, dass mehr als zwei Drittel der befragten Schüler den „Typ 1 Diabetes“ schlicht auf „zu viel Zucker gegessen“ zurückführen. Das heißt, dass sie der Ansicht sind, dass an Typ 1 Diabetes erkrankte Schülerinnen und Schüler an ihrer Erkrankung tendenziell selbst schuld sind, da sie zu viel „Süßes“ gegessen haben. „Es fehlt nachweislich an elementarstem Grundwissen über diese echte Volkskrankheit“, so Martin. „Wir müssen die Gesundheitskompetenz der Schüler fördern und die Ursachen von Erkrankungen wie dem Typ 1 Diabetes transparent und verständlich machen.“