Aus Sorge vor Infektionen haben während der Corona-Pandemie weniger Frauen Früherkennungsleistungen in Anspruch genommen. Auswertungen des Zentralinstituts der kassenärztlichen Versorgung in Deutschland (ZI) belegen erhebliche Rückgänge bei der Vorsorge. Besonders extrem war der Effekt zu Beginn der Pandemie und während der Lockdown-Phasen. Beim Mammografie-Screening blieben die Werte 2020 wie bei anderen Vorsorgeuntersuchungen trotz Nachholeffekten im Sommer in Summe unter dem Vorjahr, auch 2021 gab es zeitweilig ein deutliches Minus. Ähnlich Besorgnis erregende Ergebnisse lieferte zuletzt eine Studie der DAK Gesundheit. Da die aktuelle Infektionswelle erneut für Zurückhaltung sorgt, rufen die Krebsgesellschaft NRW e.V. und das Zentrum für Frauenheilkunde am Marien Hospital Düsseldorf alle Frauen anlässlich des Weltkrebstags am 4. Februar auf, ihre Vorsorgetermine wahrzunehmen. Denn: Verzögerte Therapien können lebensbedrohlich werden.
Je früher ein Tumor diagnostiziert wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Gerade beim Brustkrebs gilt dieser Grundsatz, der seit Jahren vielen Frauen das Leben rettet. „Wir müssen darauf achten, diesen Vorsprung nicht zu verspielen“, betont Dr. med. Susanne Findt Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde am Marien Hospital Düsseldorf. Sie appelliert an Frauen, sich ungeachtet der Pandemie möglichst zeitnah um Vorsorgetermine zu bemühen und sie einzuhalten. Für Frauen bietet sie u. a. Dysplasie-Sprechstunden zur Abklärung auffälliger Befunde und so genannte Zweitmeinungsgespräche an. Die Wichtigkeit der Vorsorge und Früherkennung, bestätigt auch Sandra Bothur, Geschäftsführerin der in Düsseldorf ansässigen Krebsgesellschaft NRW e.V.: „Es gibt eine Reihe von Vorsorgeangeboten, die gesetzlich Versicherte in Anspruch nehmen können. Wir befürchten jedoch, dass derzeit bei allen Untersuchungen die Tendenz besteht, dass Termine abgesagt, verschoben oder gar nicht erst gemacht werden. Egal um welche Krebsart es sich handelt, spät erkannte Krebserkrankungen sind immer schwerwiegender und somit lebensbedrohlich.“ Die Krebsgesellschaft NRW e.V. bietet hier Informationen und Beratung. Unter den Tumoren der Frau sind neben Brustkrebs als häufige Erkrankungen Gebärmutterkörper- und Gebärmutterhalskrebs zu nennen.
Onkologische Zentren wie am Marien Hospital Düsseldorf behandeln Tumorerkrankungen in allen Stadien auf dem neuesten Stand der medizin-wissenschaftlichen Forschung. Jeder Fall wird von Experten mit hoher fachlicher Expertise im interdisziplinär besetzten Tumorboard besprochen und die weitere Therapie für den Patienten individuell geplant, u. a. mittels Chemo- oder Strahlentherapie, schonender minimalinvasiver Operationsmethoden oder durch eine Kombination aus mehreren Methoden. Dabei verfolgt das Haus selbst einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem ein fachübergreifendes Team aus Ärzten, Pathologen, Pflegefachkräften, Sozialarbeitern, Psychoonkologen und Seelsorgern an der Heilung und Versorgung zahlreicher Krebspatienten mitwirkt.