Verschleiert sich der Blick, ist meist ein Grauer Star (Katarakt) die Ursache. Glücklicherweise bietet die Augenheilkunde gute Therapiemöglichkeiten an. Wie sehen diese aus und was bewirken sie?
Dr. med. Babac Mazinani: Als Grauer Star oder Katarakt wird die fortschreitende Eintrübung der ursprünglich klaren Augenlinse bezeichnet. Betroffene sehen wie durch einen Nebelschleier, der immer dichter wird. Im späten Stadium kann man die graue Färbung hinter der Pupille erkennen, daher die Bezeichnung Grauer Star. Durch schonende Operationstechniken in Kleinstschnittchirurgie können wir heute winzige Linsenimplantate je nach individueller Indikation einbringen – die einzige Möglichkeit, um eine drohende Erblindung zu verhindern. Die Kataraktoperation zählt mit bis zu 800.000 Eingriffen jährlich zu den häufigsten Eingriffen überhaupt.
Verengt sich das Gesichtsfeld ist das meist typisch für den so genannten Grünen Star (Glaukom). Er führt im fortgeschrittenen Stadium zur Erblindung. Gibt es dennoch Behandlungsmöglichkeiten?
Dr. med. Babac Mazinani: Je früher der Grüne Star erkannt wird, desto besser lässt er sich behandeln. Anders als beim Katarakt ist hier der Sehnerv betroffen. Sind Nervenzellen im Auge durch einen hohen Druck erst einmal geschädigt, lässt sich der Prozess nur mehr schwer korrigieren. Wir empfehlen daher eine regelmäßige Überprüfung des Augeninnendrucks. Bei einem zu hohen Druck kann der Augenarzt überschüssiges Kammerwasser innerhalb des Auges ableiten, z. B. durch den Einsatz von Laserverfahren oder durch mikroinvasive Filtration. Das erfolgt schmerzarm in einem kurzen ambulanten Eingriff. Besteht der Druck dauerhaft, können wir heute winzige Stäbchen implantieren, so genannte XEN-Implantate, die einen künstlichen Ableitungskanal schaffen und den Augeninnendruck dauerhaft reduzieren – und somit Schäden verhindern.
Wie erfolgen diese Eingriffe und wo werden sie durchgeführt?
Dr. med. Babac Mazinani: Die Operation findet wie die Katarakt-Operation in Lokalanästhesie statt. Der Aufenthalt im OP- Bereich dauert weniger als eine Stunde, die reine Operationszeit beträgt circa 25 Minuten. Die speziellen mikroinvasiven OP-Techniken werden nur an ausgewählten Zentren von speziell ausgebildeten Operateuren umgesetzt. Der Vorteil für den Patienten sind dabei geringere Nebenwirkungen und schnelle Erholung nach der Operation.
Wie sicher kann ich mich als Patient in Pandemie-Zeiten bei einem Eingriff in der Augenklinik des Marien Hospitals Düsseldorf fühlen?
Dr. med. Babac Mazinani: Wir sorgen für die Sicherheit unserer Patienten, von der Ankunft bis zum Verlassen unserer Klinik. Im Haus wird ein strenges Hygiene-Konzept umgesetzt, es gilt überall eine Maskenpflicht und die Mitarbeiter führen ein Symptom-Tagebuch. Beim geringsten Verdacht werden Tests durchgeführt. Auch die Patienten werden vor der Aufnahme getestet. Viele Mitarbeiter der Klinik sind zudem bereits geimpft.