Die Zentralapotheke im VKKD: Ein innovatives Rückgrat medizinischer Versorgung
Die Zentralapotheke des VKKD (Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf) ist nicht nur eine der größten Klinikapotheken der Stadt, sondern wird nach ihrem Umzug vom Standort in Kaiserswerth ins Marien Hospital in Düsseldorf-Pempelfort im Jahr 2024 auch zu den modernsten zählen. Ihre vorrangige Aufgabe besteht darin, sicherzustellen, dass alle Patientinnen und Patienten während ihres Klinikaufenthalts optimal mit Arzneimitteln und Medizinprodukten versorgt werden. In der VKKD-Zentralapotheke kümmern sich rund 40 Mitarbeiter um die Versorgung von fünf Krankenhäusern und Zentren, was jährlich etwa 150.000 Patienten entspricht.
Alle Arbeitsabläufe in der Zentralapotheke erfordern präzise Organisation und Qualitätssicherung. Von der Bestellung der Arzneimittel über die Herstellung individueller Zubereitungen bis hin zur Auslieferung an die Stationen werden alle Prozesse sorgfältig geplant und überwacht. Die Zentralapotheke des VKKD ist nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert und wurde mehrfach ausgezeichnet. Sie bietet nicht nur Fertigarzneimittel, sondern auch Chemotherapiezubereitungen an. Eine umfangreiche Eigenherstellung in der Apotheke sichert die Arzneimittelversorgung zusätzlich ab. Darüber hinaus ist die Zentralapotheke Partner bei vielen Studien zu neuen Arzneimitteln, was ihre Rolle in der medizinischen Forschung unterstreicht.
Krankenhausapotheke: Was unterscheidet sie von anderen?
In Deutschland gibt es eine klare Trennung zwischen Krankenhausapotheken und öffentlichen Apotheken. Während die einen die Patienten in der Klinik versorgen, kümmern sich die anderen um die Versorgung im ambulanten Bereich. In Klinikapotheken können Mitarbeiter oder Patienten daher keine Rezepte einlösen. Alle Mitarbeiter, einschließlich des Chefapothekers Dr. rer. nat. Gery Schmitz, sind Angestellte des VKKD, im Gegensatz zu den Chefapothekern öffentlicher Apotheken, die oft auch Eigentümer sind. Es gibt auch Unterschiede im Einkauf und im Sortiment zwischen den beiden Arten von Apotheken. In der Klinik werden Medikamente in großen Mengen direkt beim Hersteller bestellt, während öffentliche Apotheken oft eine Vielzahl von Marken und Packungsgrößen über Großhändler beziehen. Darüber hinaus werden in Kliniken viele Therapien für schwerkranke Patienten über die Vene verabreicht, was den Einsatz von Ampullen und Infusionen deutlich erhöht.
Die Arzneimittelherstellung hat in der Krankenhausapotheke einen hohen Stellenwert. Zum Beispiel werden für Kinder im Krankenhaus Dosierungen hergestellt, die nicht käuflich sind. Auch in Zeiten von Lieferengpässen springt die Apotheke mit ihrer Eigenherstellung ein. Für Patienten der Onkologie, die im Marien Hospital Düsseldorf ambulant oder stationär behandelt werden, wird die Dosis des Krebsmedikaments individuell vom behandelnden Arzt angeordnet und anschließend patientenbezogen und anwendungsfertig in einem Speziallabor der Apotheke hergestellt.
Besonderheiten der VKKD-Zentralapotheke
Die Apotheker sind im in den Einrichtungen des VKKD aktiv in die Therapie eingebunden und stehen Ärzten und Pflegekräften bei Fragen zu Arzneimitteln, klinischer Ernährung und Medizinprodukten zur Seite. Viele Patienten im VKKD werden bei ihrer Aufnahme ins Krankenhaus von Apothekern zu ihrer Hausmedikation befragt. Dabei wird die Hausmedikation in eine elektronische Verordnungssoftware eingegeben und eine Medikationsanalyse durchgeführt. Auch während der Behandlung im Krankenhaus werden ärztliche Anordnungen von der Apotheke begleitet, was die Sicherheit der Arzneimitteltherapie erheblich erhöht.
Die pharmazeutisch-medizinische Logistik ist eine der Hauptaufgaben der Zentralapotheke. Sie stellt sicher, dass das richtige Medikament in der richtigen Dosierung rechtzeitig und in einwandfreier Qualität dem richtigen Patienten zur Verfügung steht. Durch enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen Einrichtungen des VKKD kann eine effiziente und bedarfsgerechte Versorgung gewährleistet werden. Dank einer einheitlichen Medikamentensoftware bleibt die Medikation selbst bei Verlegung in ein anderes Verbundkrankenhaus gleich, was Zeit und Ressourcen spart.
Besonders innovativ ist das System der Unit-Dose-Versorgung, bei dem Medikamente jeden Tag individuell für jeden Patienten verpackt, maschinell und persönlich kontrolliert und an die entsprechende Station geliefert werden. Schon vor über zwei Jahrzehnten hat der VKKD diesen Ansatz eingeführt, seit fast ebenso langer Zeit werden das Arzneimittelgespräch am Patienten und die Modulversorgung der Apotheke auf Station praktiziert.
Berufsgruppen in der Apotheke:
Die rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zentralapotheke setzen sich aus verschiedenen Berufsgruppen zusammen. Der Apothekerberuf erfordert acht Semester Pharmaziestudium, ein praktisches Jahr und drei Staatsexamina, gefolgt von einer dreijährigen Fachweiterbildung in Klinischer Pharmazie. Pharmazeutisch-kaufmännische Assistenten (PKA) kümmern sich um Warenwirtschaft, Einkauf und Lagerung. Sie absolvieren eine dreijährige duale Ausbildung in Apotheke und Berufsschule. Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) haben eine zweijährige Ausbildung an der PTA-Schule und sechs Monate praktische Ausbildung in einer Apotheke absolviert. PTAs sind im Krankenhaus in der Analytik von Arzneistoffen, der Herstellung von Rezepturen und der Zubereitung von Zytostatika zu finden. Im VKKD arbeiten PTAs auch in der Verblisterung und bei der Modulversorgung auf den Stationen.