Pain2.0 – EINMALIGES AMBULANTES ANGEBOT FÜR SCHMERZPATIENTEN
Ob Schmerz als aushaltbar oder unerträglich empfunden wird und aus welchen Gründen er entsteht, ist sehr individuell und hängt oft vom einzelnen Patienten ab. Nicht immer ist Schmerz aber eine Reaktion oder Warnfunktion auf beispielsweise eine Wunde, Verletzung oder Entzündung. Schmerz kann auch eine eigenständige Erkrankung ohne körperliche Ursachen sein und ohne eine Behandlung oft chronisch werden.
Um genau diese Patientinnen und Patienten kümmern sich die verschiedenen Berufsgruppen im Zentrum für Schmerzmedizin am St. Vinzenz-Krankenhaus unter der Leitung von Dr. med. Sandra Blenk. Das Zentrum wurde bereits von 30 Jahren als erstes seiner Art in Deutschland gegründet, das heute noch aktuelle Behandlungsziel ist die Verbesserung der Lebensqualität sowie die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit und die Förderung der aktiven Schmerzbewältigung durch genaue Informationen über die Erkrankung. Denn etwa jeder 10. Mensch leidet unter chronischen Schmerzen, die mit einer deutlichen Beeinträchtigung in allen Lebensbereichen und einem Wechselspiel zwischen körperlichen, seelischen und sozialen Faktoren einhergehen. Die komplexe Erkrankung hat also umfassende Folgen für die Patienten und für ihr Umfeld. Umso wichtiger ist es, dieses Krankheitsbild ernst zu nehmen und zu behandeln, aber auch frühzeitig einzugreifen, um einen Chronifizierungsprozess, der eine Schmerzempfindlichkeit sogar noch steigert, zu vermeiden.
Das Projekt PAIN 2.0 der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. in Zusammenarbeit mit der Barmer Krankenkasse hat sich das Ziel gesetzt, genau in diesem Bereich eine Lücke zu schließen und die Entwicklung einer Schmerzchronifizierung zu vermeiden. Als eine von insgesamt 30 Einrichtungen in Deutschland und als einzige in Düsseldorf nimmt auch das Zentrum für Schmerzmedizin an dem Projekt teil und beginnt nun die Suche nach geeigneten Patientinnen und Patienten. „Wir suchen Betroffene mit wiederkehrenden Schmerzen über einen Zeitraum von mindestens sechs Wochen, die sich zunehmen im Alltag beeinträchtigt fühlen und beginnende Risikofaktoren haben wie häufige Krankschreibungen oder Stressbelastungen“, erklärt Dr. Sandra Blenk, Leitenden Ärztin des Zentrums. Gemeinsam mit ärztlichen Kollegen, Psychotherapeuten und Psychotherapeuten bietet sie eine multimodale und interdisziplinäre Schmerztherapie an, die ganzheitlich und auf drei Ebenen, nämlich nach dem biopsychosozialen Konzept, angewandt wird – eine Voraussetzung, die die teilnehmenden Einrichtungen an der bundesweiten Versorgungsstudie erfüllen müssen. „PAIN 2.0 schließt eine Lücke in der Versorgung“, so Blenk. „Es ist ein neues, einmaliges Therapiekonzept, das es so für noch nicht chronifizierte Schmerzpatienten im ambulanten Bereich noch nicht gibt. Da der Leidensdruck bei den Betroffenen hoch ist und ein unnötiges Voranschreiten der Schmerzen vermieden werden soll, entwickeln wir präventive Strategien für den Alltag der Patienten. Und wir wollen Wege schaffen, damit diese Therapie in Zukunft flächendeckend angeboten werden kann.“
Die infrage kommenden Patienten durchlaufen im Rahmen des Projekts berufsbegleitend ein 10-wöchiges Therapieprogramm. Die Gruppensitzungen, die jeweils drei Stunden dauern, werden von Ärzten, Psycho- und Physiotherapeuten geleitet. Die bundesweite Versorgungsstudie unter dem Dach der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. wird durch den Innovationsfonds beim gemeinsamen Bundesausschuss über drei Jahre mit rund 7 Mio. Euro öffentlicher Mittel gefördert und ist für die Teilnehmenden kostenlos.
Kontaktdaten für interessierte Patientinnen und Patienten:
St. Vinzenz-Krankenhaus
Schloßstraße 85
40477 Düsseldorf
Sekretariat Zentrum für Schmerzmedizin
Telefon: (0211) 958 – 29 19
E-Mail: sz.vkh@vkkd-kliniken.de
www.vinzenz-duesseldorf.de